Hilfsorganisationen beklagen Kürzung der Entwicklungshilfe

Hilfsorganisationen beklagen Kürzung der Entwicklungshilfe

Berlin, Osnabrück (epd). Die Welthungerhilfe und die Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes kritisieren die Kürzung der Mittel für humanitäre Hilfe und Bekämpfung von Armut und Hunger scharf. Im vergangenen Jahr habe Deutschland erstmals seit fünf Jahren das international vereinbarte Ziel verfehlt, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungsleistungen bereitzustellen, beklagten Vertreter beider Organisationen am Dienstag. Sie stellten in Berlin den Bericht „Kompass 2025 - Zur Wirklichkeit der deutschen Entwicklungspolitik“ vor.

Joshua Hofert, Vorstandssprecher von Terre des Hommes, wies darauf hin, dass im kommenden Bundeshaushalt noch weniger Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe zur Verfügung stehen sollen: „Das wäre ein fataler Schritt für Millionen von Kindern und Familien, deren Überleben von medizinischer Versorgung oder von Zugang zu Nahrungsmitteln abhängt.“

Die Unterernährung von Kindern steige schon jetzt deutlich. Kinderheiraten und die Rekrutierung von Kindern durch kriminelle Organisationen nähmen zu, sagte Hofert. Fast 500 Millionen Jungen und Mädchen erlebten täglich die Folgen von Kriegen und bewaffneten Konflikten.

Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, beklagte, im Koalitionsvertrag fehle ein deutliches Bekenntnis zur Unterstützung der ärmsten Länder wie Afghanistan, Burundi oder Liberia. Mogge forderte, Deutschland sollte die neuen Initiativen der Afrikanischen Union zur Unterstützung und Umgestaltung des Ernährungssystems aktiv unterstützen und finanzielle Mittel dafür bereitstellen.