Medica mondiale fordert vom Bund mehr Schutz von Frauen in Kriegen

Medica mondiale fordert vom Bund mehr Schutz von Frauen in Kriegen

Köln (epd). Die Frauenrechtsorganisation medica mondiale appelliert an die Bundesregierung, sich für den Schutz von Frauen in Kriegsgebieten starkzumachen. Auch zehn Jahre nach Ausrufung des Internationalen Tages gegen sexualisierte Kriegsgewalt fehle es schlicht an politischem Willen, „in Deutschland und anderen Staaten“, kritisierte Organisationsgründerin Monika Hauser am Montag in Köln. Mit Blick auf den Gedenktag der Vereinten Nationen am 19. Juni beklagte Hauser, dass die Politik die Bekämpfung von sexualisierter Gewalt nicht ernst genug nehme.

Die neue Bundesregierung bekenne sich in ihrem Koalitionsvertrag zur UN-Resolution 1325 und der damit verbundenen Agenda „Frauen, Frieden und Sicherheit“, betonte Hauser. Damit sei die Regierung gefordert, Frauen in Kriegsgebieten zu schützen und Frauenrechtsorganisationen zu unterstützen, deren Beteiligung an Friedensprozessen und politischen Entscheidungen zu stärken und sich für eine konsequente Strafverfolgung der Täter einzusetzen.

Trotz zahlreicher internationaler Bemühungen und Resolutionen bleibe sexualisierte Kriegsgewalt eine grausame Realität in allen Konflikten weltweit und die zentralen Herausforderungen bestünden unverändert, erklärte Hauser. Zwar habe die internationale Gemeinschaft in den vergangenen Jahren wichtige Schritte unternommen. Doch würden Täter nur selten zur Rechenschaft gezogen. „Solange Straflosigkeit herrscht und patriarchale Strukturen Militär und Gesellschaft prägen, wird sexualisierte Gewalt weiter als Mittel der Kriegsführung eingesetzt“, betonte Hauser. Daran habe sich auch in den vergangenen zehn Jahren nichts geändert.

Medica Mondiale engagiert sich seit 1993 für Frauenrechte und gegen sexualisierte Gewalt. Die Arbeit begann mit einem Frauenzentrum in Bosnien und Herzegowina, in dem vergewaltigte Frauen und Mädchen psychisch und physisch betreut wurden. Die Organisation arbeitet mittlerweile in weiteren Ländern, darunter Afghanistan, Irak, Burundi, Uganda, dem Kongo sowie in Südosteuropa und Deutschland.