Veteranentag: Pistorius, Otte und Klöckner würdigen Soldaten

Veteranentag: Pistorius, Otte und Klöckner würdigen Soldaten
Wer in der Bundeswehr Dienst getan hat, wird am Sonntag erstmals mit dem Veteranentag gewürdigt. Spitzenpolitiker loben den soldatischen Einsatz. Friedensaktivisten indes sprechen von "Militarismus pur".

Frankfurt a.M. (epd). Vor dem ersten Veteranentag am Sonntag haben Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und der Wehrbeauftragte des Bundestages, Henning Otte (CDU), die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr für deren Einsatz gelobt. „Beim Veteranentag geht es mir darum, all den Männern und Frauen Danke zu sagen, die bereit sind, für die äußere Sicherheit des Landes zu sorgen. Im Ernstfall auch unter Einsatz des eigenen Lebens“, sagte Pistorius der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstag).

Schon heute habe Deutschland eine starke Armee, die Respekt verdiene. Die Anforderungen an die Soldatinnen und Soldaten werden Pistorius zufolge in Zukunft noch steigen. Die Bedrohungslage habe sich in den vergangenen Jahren verschärft.

Otte sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“: „Wir sind als Gesellschaft auf einem guten Weg, der Bundeswehr die Anerkennung zukommen zu lassen, die sie verdient. Der Veteranentag ist dabei ein wichtiges Signal und ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung für ehemalige und aktive Soldatinnen und Soldaten.“ Der Soldatenberuf sei kein Beruf wie jeder andere, sagte der Wehrbeauftragte.

Der Bundestag hatte im vergangenen Jahr die Einführung eines Veteranentags als nationalen Gedenktag am 15. Juni beschlossen. Er soll Dank und Anerkennung für aktive und ehemalige Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zum Ausdruck bringen. Zukünftig soll der Veteranentag jedes Jahr an einem Wochenende um den 15. Juni herum stattfinden.

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) nannte den Veteranentag ein „Versprechen, die Versorgung und Fürsorge für die Veteranen zu verbessern“: „Denn der Dienst als Soldat endet nicht mit dem Ablegen der Uniform. Er kann neben erfüllender Sinnhaftigkeit auch lebenslange psychische und körperliche Nachwirkungen mit sich bringen.“

Klöckner sagte dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag) zum Dienst in der Bundeswehr: „Um als Bündnispartner ernst genommen zu werden, brauchen wir eine andere Truppenstärke.“ Entweder gelinge das auf freiwilliger Basis, oder es müsse wieder über eine Wehrpflicht nachgedacht werden. „Ich persönlich bin ein Fan der allgemeinen Dienstpflicht, die auch andere Bereiche des sozialen Lebens umfasst“, sagte die CDU-Politikerin, die am Sonntag in Berlin das zentrale Bürgerfest zum Veteranentag als Schirmfrau eröffnen wird.

Der Vorsitzende des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen, Bernhard Drescher, sagte dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“, der Veteranentag sei ein „Tag zum Innehalten und Verstehen“. Die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen indes forderte dessen sofortige Wiederabschaffung: „Statt Soldaten zu feiern, deren Handwerk es ist, im Ernstfall Menschen zu töten, sollten lieber zivile Helfer wie Krankenpfleger oder Menschen aus dem Katastrophenschutz, die Menschenleben retten, gefeiert werden“, sagte der politische Geschäftsführer der Vereinigung, Michael Schulze von Glaßer, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. Der Veteranentag sei „Militarismus pur“.