Berlin, Dresden (epd). Sachsen und Brandenburg werben beim Bund um Unterstützung bei der weiteren Finanzierung der Stiftung für das sorbische Volk. Dazu unterzeichneten die Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) und Dietmar Woidke (SPD) am Freitag in Berlin einen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), wie die sächsische Staatskanzlei in Dresden mitteilte. Gemeinsam mit dem Bund wollen die beiden Bundesländer das fünfte Finanzierungsabkommen für die Stiftung der Sorbinnen und Sorben auf den Weg bringen.
In dem Schreiben werben die Regierungschefs von Sachsen und Brandenburg für ein „auskömmliches fünftes Abkommen über die gemeinsame Finanzierung der Stiftung“. Kretschmer erklärte: „Die sorbische Sprache und Kultur sind ein großer Schatz und Teil der sächsischen Identität.“ Er sei zuversichtlich, dass eine Einigung mit dem Bund rechtzeitig noch vor Jahresende möglich werde.
Woidke unterstrich die Bedeutung der 1991 gegründeten Stiftung für das sorbische Volk und den Erhalt der sorbischen Sprache, der Bräuche und Traditionen. Die Stiftung sorge seit weit mehr als 30 Jahren dafür, diese Geschichte und Kultur bekannter zu machen.
Das vierte Abkommen zur gemeinsamen Finanzierung der Stiftung war Anfang 2021 in Kraft getreten und gilt bis Ende 2025. Es sieht eine jährliche Gesamtförderung von knapp 24 Millionen Euro vor. Die Stiftung unterstützt Einrichtungen und Projekte im Siedlungsgebiet der schätzungsweise rund 60.000 Sorbinnen und Sorben in der Ober- und Niederlausitz in Sachsen und Brandenburg.