Umfrage: 220.000 unbearbeitete Anträge auf Einbürgerung

Umfrage: 220.000 unbearbeitete Anträge auf Einbürgerung

Berlin (epd). Bundesweit steigt nicht nur die Zahl der vollzogenen Einbürgerungen, sondern nach einer Umfrage des Mediendienstes Integration auch die Zahl der Anträge. „Allein im Jahr 2024 sind in den 47 Städten, die die Fragen beantwortet haben, knapp 211.400 Einbürgerungsanträge eingegangen“, teilte der Mediendienst am Freitag in Berlin mit. Wie es in dem Bericht weiter heißt, wurden in den meisten Städten deutlich mehr Einbürgerungsanträge gestellt als im Vorjahr.

Befragt wurden die 50 bevölkerungsreichsten Städte des Landes. Aus den Daten, die 30 von 37 Städten geliefert haben, geht hervor, dass noch rund 220.000 offene Anträge zu bearbeiten sind. Im vergangenen Jahr erhielten nach offiziellen Zahlen 291.955 Personen den deutschen Pass, 46 Prozent mehr als im Jahr 2023.

In München, Bremen, Chemnitz und Krefeld hat sich die Zahl der Einbürgerungsanträge in etwa verdoppelt. In Berlin und Aachen ist sie um das 2,5-fache gestiegen. In Heidelberg hat sie sich mehr als verdreifacht. Die meisten Anträge stammten in fast allen Städten von Syrern, gefolgt von Antragstellenden aus der Türkei und dem Irak. In absoluten Zahlen wurden die meisten Einbürgerungsanträge in Berlin (rund 44.000), München (20.600), Hamburg (19.800) und Bremen (11.300) gestellt.

Fast alle befragten Kommunen haben unterdessen Maßnahmen ergriffen, um den Bearbeitungsstau abzubauen und die langen Wartezeiten zu reduzieren. Mehr als die Hälfte haben der Umfrage zufolge das Verfahren weitestgehend digitalisiert oder planen, das zeitnah zu tun. „Fast alle haben ihr Personal aufgestockt: Bremen, Duisburg und Karlsruhe haben es fast verdoppelt, Dortmund verdreifacht und Leipzig sogar verfünffacht“, heißt es beim Mediendienst Integration.