Lebensretter geben Tipps zum sicheren Baden in der freien Natur

Lebensretter geben Tipps zum sicheren Baden in der freien Natur
12.06.2025
epd
epd-Gespräch: Björn Schlüter

Bad Nenndorf (epd). Jahr für Jahr veröffentlicht die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft ihre Statistik zu Badeunfällen. Jahr für Jahr sterben Menschen in Flüssen, Badeseen oder am Meer. Der Aufenthalt am und im Wasser berge immer Risiken, sagte DLRG-Sprecher Martin Holzhause dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er betonte allerdings auch, dass sich Schwimmerinnen und Schwimmer unter Beachtung der richtigen Verhaltensregeln vor einem großen Teil der Gefahren schützen können.

Die meisten tödlichen Unfälle ereignen sich laut Statistik der Lebensretter in Seen und Flüssen. Flüsse würden zwar nicht so oft aufgesucht wie Seen, sagte Holzhause. In Flüssen seien die Unfallgefahren insbesondere aufgrund von Strömungen sowie Boots- und Schiffsverkehr aber größer. In den Meeren kämen dagegen vergleichsweise wenige Personen ums Leben, obwohl das Gefahrenpotenzial ebenfalls groß sei. „Doch die Menschen begegnen den Meeren mit mehr Vorsicht und in der Badesaison werden vielerorts Strandabschnitte von Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern beaufsichtigt.“

Wichtig sei, sich die Baderegeln zu vergegenwärtigen und diese auch zu beherzigen, sagte der DLRG-Sprecher weiter. Wer das tue, gehe bereits vielen Gefahren aus dem Weg. Eine besondere Gefahrenquelle hob Holzhause dennoch hervor. „Auf den Konsum von Alkohol sollte verzichtet werden. Der ist gleich in mehrfacher Hinsicht problematisch. Unter anderem werden Leichtsinn und Übermut befördert. Und das sind ohnehin schon die Ursachen für sehr viele Unfälle.“

Meist seien körperliche Probleme Ursache für Badeunfälle - etwa ein Krampf, Erschöpfung oder das Absacken des Kreislaufs. „Ist dann keine Hilfe zur Stelle, wird es direkt lebensgefährlich“, sagte Holzhause. Häufig würden diese Probleme allerdings durch Fehlverhalten im Vorfeld herbeigeführt: „Jemand springt überhitzt ins kühle Wasser, womöglich noch alkoholisiert, oder nimmt sich eine Schwimmstrecke vor, die zu ambitioniert ist.“

Um den Körper nicht zu überfordern, sollten sich Schwimmerinnen und Schwimmer stets langsam abkühlen, bevor sie ins Wasser gehen, betonte Holzhause. „Ist keine Dusche im Badebereich, betrete ich mit den Füßen das Wasser, befeuchte Arme und Beine und taste mich dann gemächlich weiter hinein.“ Der plötzliche Kontakt mit kühlem Wasser könne zu gesundheitlichen Problemen führen. „Sprünge aus dem Trockenen in erhitztem Zustand sind deshalb zu meiden“, unterstrich Holzhause. Auch Wassersportler wie Stehpaddler sollten immer wieder Kontakt zum Wasser aufnehmen und so den Körper für einen jederzeit möglichen Sturz wappnen.