Irreguläre Migration in die EU geht erneut um 20 Prozent zurück

Irreguläre Migration in die EU geht erneut um 20 Prozent zurück

Brüssel (epd). Die Zahl der irregulären Grenzübertritte in die Europäische Union ist in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 20 Prozent zurückgegangen. Wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex am Mittwoch mitteilte, wurden von Januar bis Mai insgesamt rund 63.700 unerlaubte Einreisen registriert.

Die zentrale Mittelmeerroute bleibt laut Frontex weiterhin der am stärksten genutzte Migrationsweg nach Europa. Jeder dritte irreguläre Grenzübertritt erfolgte über diese Route. Zwischen Januar und Mai wurden dort rund 22.700 Übertritte gezählt - ein leichter Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hauptausreiseland blieb hier Libyen. Die Zahl der Abfahrten aus Tunesien ging hingegen um fast 90 Prozent zurück, was Frontex auf verstärkte Kontrollen durch die dortigen Behörden zurückführt.

Das östliche Mittelmeer war von Januar bis Mai die zweitaktivste Route mit 15 600 irregulären Überfahrten. Dies entspricht einem Rückgang von 30 Prozent im Vergleich zu 2024.

Auf der westafrikanischen Route - insbesondere Richtung Kanarische Inseln - sank die Zahl der Ankünfte um rund ein Drittel auf knapp 11.100. Als Hauptgründe nennt Frontex verstärkte Zusammenarbeit der EU mit Drittstaaten, speziell mit Mauretanien sowie gemeinsame spanisch-marokkanische Patrouillen.

Am stärksten war der Rückgang laut Frontex auf der Balkanroute. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Zahlen hier um 56 Prozent.

Auf dem Ärmelkanal Richtung Großbritannien stieg die Zahl der irregulären Grenzübertritte dagegen. In den ersten fünf Monaten des Jahres versuchten laut Frontex 25.540 Menschen, auf diesem Weg die britische Küste zu erreichen - ein Plus von 17 Prozent. Schleusernetzwerke würden zunehmend auf zeitgleiche Abfahrten setzen, um die Chancen erfolgreicher Übertritte zu erhöhen. Dies erschwere die Rettungseinsätze und erhöhe das Risiko für die Migranten erheblich, erklärte Frontex.

Nach Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen in diesem Jahr bislang mindestens 651 Menschen bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer ums Leben.