Oxfam: G7 streichen Entwicklungshilfe beispiellos zusammen

Oxfam: G7 streichen Entwicklungshilfe beispiellos zusammen

Berlin (epd). Die Hilfsorganisation Oxfam prangert eine historische Kürzung der Haushaltsmittel für Entwicklungszusammenarbeit bei der Staatengruppe G7 an. Die sieben größten Volkswirtschaften der Welt planten, die Ausgaben in diesem Politikfeld zwischen 2024 und 2026 um voraussichtlich 28 Prozent zu reduzieren. Das wäre die größte Kürzung in diesem Bereich seit Gründung der G7 vor 50 Jahren, teilte die Entwicklungshilfsorganisation am Mittwoch in Berlin mit. Oxfam verwies dabei auf eigene Berechnungen vor dem G7-Gipfel, der am Sonntag im kanadischen Kananaskis beginnt.

Die Organisation warnte vor tödlichen Folgen der Ausgabenkürzungen. So werde etwa allein der Wegfall der von den USA finanzierten Kinderernährungsprogramme für eine Million Mädchen und Jungen nach UN-Prognosen zu 163.500 zusätzlichen Todesfällen pro Jahr führen.

Sollten die Kürzungen wie geplant umgesetzt werden, schrumpften die Mittel im nächsten Jahr um 44 Milliarden US-Dollar. Die USA planen nach Oxfam-Darstellung mit rund 33 Milliarden US-Dollar die stärksten Kürzungen. Großbritannien streiche umgerechnet 5 Milliarden Dollar, Frankreich 3 Milliarden und Deutschland 3,5 Milliarden.

Oxfam verwies auf Konflikte und Katastrophen, die die Zahl der auf Hilfe angewiesenen Menschen steigen ließen. Doch „in dieser besonders kritischen Weltlage stehlen sich die G7 zunehmend aus ihrer globalen Verantwortung - und Deutschland macht mit“, kritisierte Tobias Hauschild, Leiter des Bereichs Soziale Gerechtigkeit bei Oxfam Deutschland. Die Organisation forderte von der Bundesregierung und den anderen G7-Ländern einen Stopp der geplanten Kürzungen sowie eine Besteuerung Superreicher zur Bewältigung aktueller globaler Herausforderungen.