Attentat auf Politiker Uribe: Rund 70.000 Menschen bei Schweigemarsch

Attentat auf Politiker Uribe: Rund 70.000 Menschen bei Schweigemarsch

Frankfurt a.M., Bogotá (epd). Etwa 70.000 Menschen sind in Kolumbien zum Protest gegen Gewalt auf die Straße gegangen. Als Reaktion auf das Attentat auf den Oppositionspolitiker Miguel Uribe versammelten sich am Sonntag (Ortszeit) die Menschen zu einem Schweigemarsch in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá, wie die Tageszeitung „El Tiempo“ berichtete. Der konservative Senator war vor rund einer Woche bei einer Wahlkampfveranstaltung angeschossen worden und befindet sich seitdem im Krankenhaus. Die Ärzte beschreiben seinen Zustand als kritisch.

Die Demonstranten versammelten sich auf dem zentralen Platz Bolívar zu dem Schweigemarsch. Viele Menschen trugen weiße Kleidung als Zeichen für Gewaltfreiheit. Auch in anderen großen Städten kamen Menschen zu Kundgebungen zusammen.

Das Attentat auf Uribe, der als Präsidentschaftskandidat bei den kommenden Wahlen antreten wollte, erschütterte viele Kolumbianer. Die kolumbianische Regierung unter dem linksgerichteten Präsidenten Gustavo Petro verurteilte das Verbrechen auf das Schärfste. Der mutmaßliche Schütze wurde festgenommen. Über die Hintergründe ist noch nichts bekannt.

Miguel Uribe ist Mitglied der rechtskonservativen Partei Demokratisches Zentrum, die vom Ex-Präsidenten Álvaro Uribe angeführt wird. Trotz des gleichen Nachnamens sind beide Politiker nicht verwandt. Miguel Uribe gehört im Senat zu den schärfsten Kritikern der Politik von Präsident Petro. Er ist Enkel des kolumbianischen Ex-Präsidenten Julio César Turbay Ayala. Seine Mutter wurde 1991 von der Drogenmafia entführt und ermordet.