Berlin, Bogotá (epd). Der kolumbianische Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe ist bei einem Wahlkampfauftritt angeschossen und schwer verletzt worden. Der 39-Jährige musste notoperiert werden. Er befinde sich in einem kritischen Zustand, schrieb Carlos Fernando Galán, Bürgermeister von Bogotá, am Samstagabend (Ortszeit) auf der Internetplattform X.
Demnach ereignete sich der Anschlag auf den konservativen Senator bei einem Wahlkampfauftritt in Bogotá. Der 15-jährige mutmaßliche Schütze sei festgenommen worden. Über die genauen Hintergründe der Tat ist bislang noch nichts bekannt.
Uribes Frau schrieb auf X, ihr Mann kämpfe um sein Leben. Laut Informationen des Krankenhauses habe sich Uribe einem neurochirurgischen Eingriff unterzogen, bei dem die Kugeln aus dem Nackenbereich entfernt worden seien. In den sozialen Netzwerken kursieren Videoaufnahmen des Attentats, auf denen zu sehen ist, wie der Politiker nach den Schüssen zusammenbricht.
Die kolumbianische Regierung unter dem linksgerichteten Präsidenten Gustavo Petro verurteilte in einer Stellungnahme das Attentat auf Uribe auf das Schärfste. „Diese Gewalttat ist nicht nur ein Angriff auf seine Person, sondern auch auf die Demokratie, Gedankenfreiheit und die legitime Ausübung eines politischen Amtes in Kolumbien“, heißt es in einer Erklärung des Präsidialamtes. Uribe ist ein scharfer Kritiker der Politik von Petro. Auch US-Außenminister Marco Rubio verurteilte den Mordanschlag „auf das Schärfste“.
Miguel Uribe ist Mitglied der konservativen Partei Demokratisches Zentrum, die von Kolumbiens Ex-Präsident Álvaro Uribe angeführt wird. Trotz des gleichen Nachnamens sind beide Politiker aber nicht verwandt. Miguel Uribes Mutter wurde 1991 von der Drogenmafia entführt und ermordet.