Berlin (epd). Der Arbeitgeberverband Pflege befürchtet einen dramatischen Mangel an Pflegeheimen und -plätzen. Deutschland bräuchte jedes Jahr 17.000 neue Pflegeplätze, teilte der Verband unter Verweis auf Zahlen des Forschungsinstituts RWI Essen am Donnerstag in Berlin mit. Das entspreche 200 neuen Heimen pro Jahr. „Davon sind wir weit entfernt“, hieß es.
In den Jahren 2004 und 2005 seien noch jeweils gut 300 Heime neu entstanden, erklärte der Präsident des Verbandes, Thomas Greiner. Mittlerweile jedoch sei „Realität: Wir verlieren Einrichtungen und diskutieren ernsthaft darüber, ob der Rückgang leicht oder moderat ist“. Greiner machte deutlich: „Das ist, als würde man bei einem Hausbrand darüber debattieren, ob der Dachstuhl oder nur der erste Stock brennt.“
Pflegebedürftige ließen sich aber „nicht wegsteuern, wir müssen sie versorgen“, sagte der Verbandschef. Damit das Angebot an Pflegeplätzen und -heimen wieder wachsen könne, braucht es nach Greiners Darstellung Investitionssicherheit für innovative Pflegekonzepte, weniger Detailvorgaben und mehr unternehmerische Freiheit.