Beratungsstellen fordern besseren Schutz vor Verschuldung

Beratungsstellen fordern besseren Schutz vor Verschuldung

Berlin (epd). Diakonie und Caritas dringen auf eine bessere Bildung in Finanzfragen zum Schutz gegen Verschuldung. Außerdem brauche es eine stärkere Regulierung von Kreditanbietern und einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf kostenlose Beratung, teilten Diakonie Deutschland und der Deutsche Caritasverband am Dienstag in Berlin anlässlich der Aktionswoche der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) mit.

Viele Schuldenberatungsstellen meldeten ein hohes Aufkommen an Anfragen, hieß es weiter. Grund dafür seien vielfach mangelnde Kenntnisse in Geld- und Finanzangelegenheiten, verführerische Kreditangebote sowie steigende Wohnkosten. Bei einer Umfrage unter den Beratungsstellen der AG SBV hätten 63 Prozent angegeben, die Nachfrage nach Beratung sei leicht oder stark erhöht.

Zugleich hätten in der Umfrage 42 Prozent der Beratungsstellen angegeben, keine Angebote zur finanziellen Bildung im Programm zu haben. Grund dafür sei meist ein Mangel an finanziellen oder personellen Ressourcen. Am meisten fragten Hilfesuchende nach Themen wie Budgetberatung, die eigene Wohnung, Schuldenfallen oder Ratenkäufe. Das verdeutliche, wie vielschichtig finanzielle Bildung sei.

Der Sprecher der AG SBV, Roman Schlag, wies darauf hin, dass in Finanzdingen gebildete Menschen ein wesentlich geringeres Risiko hätten, in die Verschuldungsfalle zu geraten. Daher solle Finanzbildung in den Lehrplänen aller Schulformen verankert werden.