Halle (epd). Die Wissenschaftsakademien der G7-Staaten haben eine gemeinsame „Ottawa Declaration“ für Wissenschaftsfreiheit verabschiedet. Wie die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina als Mitunterzeichnerin am Montag in Halle mitteilte, wenden sich die Unterzeichner damit gegen die weltweite Einschränkung der Freiheit der Wissenschaft, etwa angesichts der jüngsten Entwicklungen in den USA.
Die Erklärung betont demnach die Unabhängigkeit der Forschungsinstitutionen, wissenschaftliche Integrität, die Forschungssicherheit sowie die verantwortungsvolle Forschung zur Förderung des Gemeinwohls. Sie ist den Angaben zufolge ein Ergebnis des „Science 7“-Treffens, das am 7. und 8. Mai in der kanadischen Hauptstadt Ottawa stattgefunden hat. Im Rahmen des „Science 7“-Prozesses begleiten die Akademien demnach die jährlichen G7-Gipfeltreffen und erarbeiten Stellungnahmen zu Themen mit Wissenschaftsbezug.
Die G7-Gruppe ist ein informeller Zusammenschluss der sieben führenden Industrienationen. Zu ihnen gehören die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und Japan. Die Länder profitierten erheblich von Investitionen in die Forschung, der Mobilität von Wissenschaftlern sowie der länderübergreifenden Zusammenarbeit, schreiben die Wissenschaftsakademien in der Deklaration.
Sie erklärten, ihre Anstrengungen zum Schutz der Integrität der Forschung und der wissenschaftlichen Beratungssysteme verstärken zu wollen. Diese seien zentrale Elemente freier und demokratischer Gesellschaften, heißt es weiter in der Erklärung.