Berlin, Essen (epd). Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat die Länder aufgefordert, den Nichtraucherschutz auch auf Verdampfer und E-Zigaretten auszuweiten. „Vapes und E-Zigaretten sind gefährlicher als viele vermuten“, sagte sie den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Samstag). Die Aerosole enthielten gesundheitsschädliche Stoffe, häufig seien sie der Einstieg in das Rauchen und die Abhängigkeit. „Gerade um Kinder und Jugendliche zu schützen, brauchen wir hier strengere Vorgaben.“
Der Bund habe die Benutzung von E-Zigaretten und Verdampfern bereits in die bestehende Rauchverbotsregelung im Bundesnichtraucherschutzgesetz einbezogen. „Dasselbe muss jetzt auch auf Länderebene passieren“, forderte die Ministerin anlässlich des Weltnichtrauchertags am Samstag. Die Zuständigkeit des Bundes für den Nichtraucherschutz beschränke sich auf Einrichtungen des Bundes sowie auf Verkehrsmittel des öffentlichen Nahverkehrs und Personenbahnhöfe. Für den größten Teil der Regelungsbereiche, etwa Gaststätten, Schulen, Universitäten und Krankenhäuser seien dagegen die Länder verantwortlich.
Die Deutsche Krebshilfe appellierte an die Bundesregierung, mehr für die Tabakprävention zu tun. „Tabakkonsum ist der größte vermeidbare Krebsrisikofaktor“, sagte der Vorstandsvorsitzende Franz Kohlhuber der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). Rund 80 Prozent aller Lungenkrebsfälle in Deutschland seien auf das Rauchen zurückzuführen. Jedes Jahr koste der Tabakkonsum bundesweit mindestens 127.000 Menschen das Leben. „Derzeit gehört Deutschland in Europa zu den Schlusslichtern in Sachen Tabakprävention“, kritisierte Kohlhuber. Er forderte, das Rauchen unter anderem „auf Spielplätzen und Sportstätten zu verbieten, ebenso auf den Geländen von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen“.