Studie: Erheblicher globaler Gletscherverlust unvermeidlich

Studie: Erheblicher globaler Gletscherverlust unvermeidlich

Bremen (epd). Ein internationales Forschungsteam aus zehn Ländern hält einen weltweiten massiven Gletscherverlust für unvermeidlich. Sollten die globalen Temperaturen wie von der aktuellen Klimapolitik vorgesehen um 2,7 Grad Celsius steigen, bleibe nur ein Viertel der gegenwärtigen Gletschermassen bestehen, teilte die an der Studie beteiligte Universität Bremen am Freitag mit. Steigt die Erwärmung nur um 1,5 Grad Celsius - das entspricht dem Ziel des Pariser Klima-Abkommens - könnte knapp über die Hälfte der Gletschermasse erhalten werden. Die Studie ist im Fachmagazin „Science“ erschienen.

Anhand von acht Modellen haben die Forschenden den Angaben zufolge den Eisverlust der mehr als 200.000 Gletscher außerhalb Grönlands und der Antarktis über Zeiträume von mehreren Jahrhunderten hinweg berechnet. Die Ergebnisse seien alarmierend: Selbst ohne eine weitere globale Erwärmung werden nach der Prognose bei Temperaturen auf dem heutigen Niveau 39 Prozent der weltweiten Gletschermasse verschwinden. Diese bereits sichere Gletscherschmelze werde den Meeresspiegel um mehr als zehn Zentimeter steigen lassen.

„Die Ergebnisse unterstreichen, dass die aktuelle Klimapolitik eine entscheidende Rolle dabei spielt, wie sich die Gletscher künftig entwickeln werden“, sagte Ben Marzeion vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen. „Sie verdeutlichen die große Verantwortung, die wir für die kommenden Generationen tragen.“