Tausend Evangelisten beraten in Berlin

Tausend Evangelisten beraten in Berlin

Berlin (epd). In Berlin ist am Dienstag der „European Congress on Evangelism“ eröffnet worden. Nach Angaben der veranstaltenden Billy Graham Evangelistic Organisation (BGEA) ist es das erste Mal seit 25 Jahren, dass Vertreter so vieler Nationen zu einer Konferenz für Evangelisation zusammenkommen. Bis zum 30. Mai werden demnach 1.000 Pastoren und Gemeindeleiter aus 56 Ländern und Regionen erwartet.

„Es waren Christen aus Europa, die vor vier Jahrhunderten den Ozean überquerten und das Evangelium in die Vereinigten Staaten brachten“, sagte Franklin Graham, Präsident und CEO der BGEA: „Diese Konferenz ist für den europäischen Kontinent.“ Zudem sei es Ziel der Tagung, die junge Generation zu evangelisieren.

Graham, dem schon in der Vergangenheit unter anderem queerfeindliche Äußerungen vorgehalten wurden, wiederholte bei der Eröffnung Vorbehalte gegen transgeschlechtliche Personen. „Gott hat uns als Mann und Frau geschaffen“, sagte er. Er kritisierte zudem, dass die heterosexuelle Ehe angeblich an Wert verliere. Angesprochen auf seine angeblich guten Beziehungen zu US-Präsident Donald Trump erklärte er: „Politiker kommen und gehen. Gottes Wort bleibt.“

Am Kongress nehmen ausschließlich geladene Gäste teil. Grahams Vater Billy (1918-2018) veranstaltete 1966 in Berlin den ersten Weltkongress der BGEA. Ihre Massenevangelisierungen bezeichnen sie selbst als „Kreuzzüge“. Sein 2018 im Alter von 99 Jahren gestorbener Vater, der das „Maschinengewehr Gottes“ genannt wurde, prägte wie kaum ein anderer die protestantische Christenheit in den USA.