Genf (epd). Im umkämpften Gaza-Streifen und im Westjordanland ist die Lage für Kranke und Verletzte laut der Weltgesundheitsorganisation katastrophal. In den beiden besetzten palästinensischen Gebieten seien seit Beginn des aktuellen Nahost-Krieges mehr als 1.500 militärische Angriffe auf Krankenhäuser, Kliniken, Praxen und Ambulanzen erfasst worden, sagte Hanan Balkhy, WHO-Regionaldirektorin für den östlichen Mittelmeerraum am Montag in Genf.
In den wenigen verbliebenen Einrichtungen des Gesundheitswesens gebe es kaum noch Betäubungsmittel und andere wichtige medizinische Güter für die Behandlung der Patienten, sagte sie. Vier große Krankenhäuser im Gaza-Streifen, das „Kamal Adwan“, das „Indonesia“, das „Hamad“ und das „European“, hätten im Mai aufgrund von Angriffen und Gewalt ihre medizinische Versorgung einstellen müssen.
Die radikalislamische Hamas hatte im Oktober 2023 aus dem Gaza-Streifen heraus Israel überfallen, Hunderte Zivilisten getötet und zahlreiche Menschen als Geiseln genommen. Israel reagierte mit einem massiven Beschuss des Gaza-Streifens und schickte Bodentruppen in das Gebiet.