Paderborn (epd). Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat die von der Bundesregierung geplante Verschärfung der Asylpolitik in Deutschland scharf kritisiert. Die Präsidentin der katholischen Laienorganisation, Irme Stetter-Karp, wandte sich auf der bundesweiten Vollversammlung des ZdK am Freitag in Paderborn vor allem gegen die von der Regierung vorgesehene Aussetzung des Familiennachzugs. „Wir setzen uns dafür ein, im Aufenthaltsgesetz einen Rechtsanspruch auf Geschwisternachzug zu verankern“, erklärte sie. Die Familie sei ein hohes Gut und fördere nachhaltig die Integration der betroffenen Menschen.
Mit Blick auf die Verteidigungspolitik sagte die ZdK-Präsidentin, die neue Bundesregierung müsse „die militärischen Bedrohungen von heute genauso im Blick haben wie die globalen Krisen von morgen“. Sie begrüßte die Einrichtung eines Nationalen Sicherheitsrats. Besorgt äußerte sie sich über „die massive Schieflage von Entwicklungszusammenarbeit und Verteidigung“.
Mit Blick auf die AfD unterstrich Stetter-Karp, dass der klaren Absage an jede Zusammenarbeit mit der Partei nichts hinzuzufügen sei. Ob ein Verbot der in Teilen rechtsextremen Partei ein effektiver Weg sei, müsse jedoch noch weiter diskutiert werden.
Die Vollversammlung beschloss am Freitag einen Antrag „Menschenwürde schützen, Zusammenhalt fördern, Zukunftsfähigkeit entwickeln“. Bis zum Samstag soll die Vollversammlung auch zum künftigen Statut und zur Geschäftsordnung des ZdK abstimmen sowie ihre Einzelpersönlichkeiten für die kommenden vier Jahre wählen.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist die größte deutsche katholische Laienorganisation. Ihr gehören neben Vertreterinnen und Vertretern der Diözesanräte sowie katholischen Verbänden und Organisationen auch bekannte Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft an.