Oberstes US-Gericht: Keine staatlichen Gelder für katholische Schule

Oberstes US-Gericht: Keine staatlichen Gelder für katholische Schule

Washington (epd). Das Oberste Gericht der USA hat der Forderung einer katholischen Schule im Bundesstaat Oklahoma nach staatlicher Finanzierung nicht stattgegeben. Nach Angaben des Gerichts stimmten vier der neun Richterinnen und Richter am Donnerstag (Ortszeit) zugunsten der St. Isidore of Seville-Schule und vier gegen die Einrichtung. Richterin Amy Coney Barrett nahm aus unbekannten Gründen nicht an dem Verfahren teil. Bei einem „Unentschieden“ bleibt das letzte Urteil eines Rechtsstreits bestehen, in diesem Fall das Urteil des Obersten Gerichts von Oklahoma gegen Finanzierung.

Der Rechtsstreit ist komplex. St. Isidore wurde 2023 von der katholischen Erzdiözese von Oklahoma City und der Diözese von Tulsa als eine sogenannte Charter-Schule gegründet. Diese Vertragsschulen sind Teil des staatlichen Schulwesens und werden vom Staat finanziert. Auch St. Isidore wollte Geld mit der Begründung, der Staat dürfe religiöse Schulen nicht diskriminieren. Das Oberste Gericht in Oklahoma hat das religiöse Konzept von St. Isidore allerdings im Juni 2024 abgelehnt. Vertragsschulen müssten bei der Religion neutral sein. Die Schule legte Berufung dagegen ein und zog vor den Supreme Court der USA.

Ein Urteil zugunsten der Schule hätte erstmals bedeutet, dass der Staat eine religiöse Vertragsschule anerkennt und direkt finanziert. Die Regierung von Präsident Donald Trump stellte sich auf die Seite der Schule. Mehrere protestantische Kirchen und jüdische Organisationen warnten hingegen, dass die staatliche Unterstützung von Religion die Religionsfreiheit gefährde. In Medienkommentaren wurde das Urteil als überraschend gewertet.

St. Isidore ist nach eigener Darstellung „vom katholischen Glauben geleitet“. Die Schule bereite Schüler auf „intellektuelle Exzellenz, Heiligkeit und Dienst am Nächsten mit dem Endziel der ewigen Erlösung“ vor, wie es auf der Webseite heißt.