Genf (epd). In den vergangenen Tagen sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 29 Kinder und ältere Menschen im Gaza-Streifen „hungerbedingt“ gestorben. Tausende Menschen seien ebenfalls vom Hungertod bedroht, sagte Gesundheitsminister Maged Abu Ramadan am Donnerstag in Genf.
Am Rande der Weltgesundheitsversammlung betonte der Minister der Autonomiebehörde, dass nur wenige der 36 Krankenhäuser in dem umkämpften Gebiet noch teilweise in Betrieb seien. Mehr als 90 Prozent der gelagerten Medikamente seien aufgebraucht.
Israels Regierung hatte angekündigt, wieder Hilfslieferungen für die mehr als zwei Millionen Not leidenden Menschen im Gaza-Streifen zuzulassen. Anfang März hatte die israelische Armee das Gebiet an der Mittelmeerküste vollständig abgeriegelt und keine Lebensmittel und andere Hilfsgüter mehr in den Gaza-Streifen gelassen. Israel argumentiert, die Terrorgruppe Hamas habe Hilfsgüter beschlagnahmt und missbraucht. Laut den Vereinten Nationen hat sich die humanitäre Krise im Gaza-Streifen durch Israels Blockade erheblich verschärft.
Die Hilfsorganisation „Aktion gegen den Hunger“ betonte, dass die humanitäre Lage im Gaza-Streifen „katastrophal“ sei. Es fehle an Nahrung, sauberem Wasser und Medikamenten. Laut einem aktuellen Bericht seien 1,94 Millionen Menschen von schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen. Die Organisation warf Israel die „gezielte Blockade von Hilfe“ vor.
Hamas-Terrorkommandos überfielen im Oktober 2023 aus dem Gaza-Streifen heraus Israel, töteten Hunderte Zivilisten und entführten zahlreiche Geiseln. Israel reagierte mit massivem Beschuss des Gaza-Streifens und schickte Bodentruppen in das Gebiet.