Wadephul: Afrika ist "Schicksalskontinent" für Deutschland und Europa

Wadephul: Afrika ist "Schicksalskontinent" für Deutschland und Europa

Berlin (epd). Außenminister Johann Wadephul (CDU) will die wirtschaftliche Kooperation mit afrikanischen Ländern ausbauen. Es gebe „unheimlich viele Möglichkeiten“, sagte der Minister am Donnerstag in Berlin nach einem Gespräch mit seinem nigerianischen Amtskollegen Yusuf Maitama Tuggar. Wadephul nannte als Beispiel die seltenen Erden, die in vielen Teilen Afrikas vorkommen und ein großes Potenzial für die deutsche Wirtschaft darstellten.

„Wir müssen verstehen, hier in Deutschland und ganz Europa, dass Afrika ein Schicksalskontinent für uns alle ist“, sagte Wadephul. Afrika müsse zum „Zukunftskontinent“ werden. Es gehe nicht nur darum, gemeinsam Probleme wie schwache Staaten oder sich ausbreitenden Terrorismus zu lösen.

Der deutsche Außenminister kündigte an, die Wirtschaft zu einem stärkeren Engagement in Nigeria ermutigen zu wollen. Als positives Beispiel verwies er auf den Autohersteller Volkswagen, der in dem westafrikanischen Land sehr willkommen sei. Im Februar war bekannt geworden, dass das deutsche Unternehmen ein Werk zur Herstellung von E-Traktoren in Nigeria errichten will.

Tuggar unterstrich, dass Nigeria bereits der zweitgrößte Handelspartner Deutschlands in Subsahara-Afrika sei. Der nigerianische Minister stellte eine Intensivierung der Handelsbeziehungen in Aussicht, insbesondere bei kritischen Rohstoffen. Nigeria verfügt über bedeutende Vorkommen von Lithium, Nickel, Kupfer, Graphit und Kobalt. Zudem kündigte Tuggar eine engere Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien und in der Arbeitsmigration an. Hierzu sagte der nigerianische Außenminister: „Wir wollen nicht Menschen exportieren, sondern Talent.“ Nigeria sei mit über 200 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas.