Bernd Kuschnerus bleibt leitender Theologe der bremischen Kirche

Bernd Kuschnerus bleibt leitender Theologe der bremischen Kirche

Bremen (epd). Pastor Bernd Kuschnerus (62) ist am Mittwoch mit überwältigender Mehrheit für weitere sechs Jahre in seinem Amt als leitender Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche wiedergewählt worden. Der gebürtige Bremer war in dieser hauptamtlichen Funktion bereits sechs Jahre tätig. Bisher hieß das Amt Schriftführer. Auf Grundlage einer neuen Verfassung der evangelischen Kirche in Bremen, die zum Jahresbeginn in Kraft getreten ist, heißt es künftig Kirchenpräsident.

Die Delegierten des Kirchenparlamentes gaben Kuschnerus als einzigem Kandidaten für das Amt des Kirchenpräsidenten in einem digitalen Wahlverfahren 102 und damit 90,3 Prozent der Stimmen. Dezidierte Gegenstimmen und Enthaltungen wurden nicht registriert.

Kuschnerus hat in Kiel und Marburg Theologie studiert. Von 1994 bis 1999 war er in Marburg wissenschaftlicher Mitarbeiter, 2000 hat er promoviert. In Bremen war er bereits Gemeindepastor, sowie zwölf Jahre stellvertretender Schriftführer. 2019 wurde er zum Nachfolger von Schriftführer Renke Brahms gewählt.

Als Nachfolgerin für die aus Altersgründen ausscheidende ehrenamtliche Kirchenpräsidentin Edda Bosse wurde Maria Esfandiari (32) gewählt. Damit leitet die Kirche auf dieser Position, die künftig den Titel Präses trägt, einen Generationenwechsel ein. Als Stellvertreter wurden Martin Franzius und Oliver Gampper gewählt. Sie bilden zusammen mit Kirchenpräsident Bernd Kuschnerus und dem Chef der Kirchenverwaltung, Peter Schultz, den Vorstand des leitenden Kirchenausschusses.

Die neue Kirchenleitung soll am 20. Juni offiziell eingeführt werden. Das Parlament der Kirche, dem mehr als 100 Delegierte angehören, heißt in Bremen „Kirchentag“. Eine Legislaturperiode dauert sechs Jahre. Zur Bremischen Evangelischen Kirche gehören rund 150.000 Mitglieder in 50 Gemeinden. Es ist die einzige Landeskirche Deutschlands, die nur städtisches Gebiet umfasst.

Die Amtsbezeichnungen von leitenden Geistlichen in evangelischen Landeskirchen wie Bischof, Präses oder Kirchenpräsident gehen auf unterschiedliche theologische und historische Entwicklungen zurück. Die 20 selbstständigen Landeskirchen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) haben jeweils eigene Kirchenordnungen und sind konfessionell unterschiedlich geprägt, also eher lutherisch, refomiert oder uniert.