Ahaus, Jülich (epd). Die möglichen Transporte von Castorbehältern mit Atommüll von Jülich in das Brennelemente-Zwischenlager im münsterländischen Ahaus könnten nach Angaben der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) noch in diesem Jahr starten. „Wir setzen alles daran, dass noch in diesem Jahr ein Transport stattfindet“, sagte der Leiter des Bereichs Dekontamination und Entsorgung bei der JEN, Guido Caspary, am Montagabend auf einer Informationsveranstaltung in Ahaus. Ein konkretes Datum nannte er aber nicht, da noch keine Genehmigung für die Castor-Transporte vorliegt.
Mit der Genehmigung wird in diesem Sommer gerechnet. Dann müssten die Castor-Transporte unter anderem mit der Polizei und der zuständigen Aufsichtsbehörde abgestimmt werden, erklärte Caspary. Sollte der Zeitplan in dieser Form umgesetzt werden, könnte das Zwischenlager am Forschungszentrum Jülich, dessen Betriebsgenehmigung bereits im Jahr 2013 abgelaufen ist, bis 2027 geräumt sein.
Aus Sicht der BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung können im Brennelemente-Zwischenlager in Ahaus die Castoren sicher eingelagert werden. Bürgerinitiativen kritisieren die geplanten Atommüll-Transporte über NRW-Autobahnen nach Ahaus. Das Zwischenlager in Ahaus bietet nach ihrer Ansicht keine sichere Lagerungsmöglichkeit, da die jetzige Betriebsgenehmigung 2036 auslaufe und eine sichere Endlagerung noch in weiter Ferne liege. Die Atomgegner forderten die Bundesregierung und die NRW-Landesregierung auf, stattdessen das jetzige Zwischenlager in Jülich zu ertüchtigen.