Berlin (epd). Immer mehr Menschen ohne Krankenversicherung werden in Berliner Arztpraxen kostenlos behandelt. Wie der Runde Tisch „Medizinische und zahnmedizinische Versorgung obdachloser Menschen“ am Montag in Berlin mitteilte, wurden 2023 fast 10.000 Personen in medizinischen Praxen für wohnungslose und nicht krankenversicherte Menschen behandelt. Dies sei ein Anstieg um mehr als elf Prozent gegenüber dem Vorjahr, erklärte Kai-Gerrit Venske vom Caritasverband Berlin der katholischen Kirche. Insgesamt seien 33.108 Behandlungen gezählt worden. Nur zwölf Prozent aller Patienten seien krankenversichert gewesen.
Venske betonte, nur ein Teil der medizinischen Hilfsprojekte werde vom Senat gefördert. Laut Senatsgesundheitsverwaltung leben mindestens 55.000 wohnungslose Menschen in Berlin, davon mehr als 6.000 auf der Straße. Die Berliner Krankenhäuser bleiben den Angaben zufolge durch fehlende Rückerstattung für die Behandlung unversicherter und mittelloser Menschen auf mindestens zehn Millionen Euro pro Jahr sitzen.