WHO-Länder sollen bei Jahresversammlung Pandemie-Abkommen annehmen

WHO-Länder sollen bei Jahresversammlung Pandemie-Abkommen annehmen

Genf (epd). Überschattet von massiven Mittelkürzungen sind die Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu ihrer Jahresversammlung in Genf zusammengekommen. Die internationale Zusammenarbeit und die Institutionen der Weltgesundheit litten unter dem Geldmangel, sagte die Schweizer Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider am Montag zur Eröffnung.

Die Vertreterin des Gastgeberlandes Schweiz rief die mehr als 190 WHO-Mitglieder auf, das weitgehend ausgehandelte Pandemie-Abkommen zu verabschieden. Am Dienstag sollen die Länder dem Vertrag zustimmen.

Die deutsche Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hatte am Sonntagabend erklärt, die anstehende Annahme des Abkommens zeige, wozu die WHO-Mitgliedstaaten in der Lage seien. Das habe nach dem Rückzug der Vereinigten Staaten aus der WHO kaum jemand für möglich gehalten. Zugleich sagte Warken für die Bundesregierung weitere zehn Millionen Euro an Fördermitteln für die WHO zu. Durch das Abkommen soll die Prävention sowie die Reaktion auf zukünftige Pandemien gestärkt werden. Im April hatten sich die Staaten auf einen Entwurf geeinigt.

US-Präsident Donald Trump hatte im Januar den Rückzug seines Landes aus der WHO angeordnet und alle Zahlungen eingestellt. Die USA waren zuvor der größte Geber der WHO und deckten bis zu 20 Prozent der Ausgaben. Die Weltgesundheitsversammlung endet am 27. Mai.