Papst Leo XIV. ruft bei seiner Amtseinführung zur Einheit auf

Papst Leo XIV. ruft bei seiner Amtseinführung zur Einheit auf

Rom (epd). Papst Leo XIV. hat die Menschen zur Einheit aufgerufen. „In unserer Zeit erleben wir noch immer zu viel Zwietracht, zu viele Wunden, die durch Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem anderen und durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt“, sagte der Papst am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom während der Messe zu seiner feierlichen Amtseinführung.

Zehntausende Menschen waren auf den Petersplatz und die angrenzende Via della Conciliazione gekommen, um bei der Feier live dabei zu sein. Vor der Messe drehte Leo XIV. auch zum ersten Mal im Papamobil eine Runde über den Platz und die Prachtstraße, um die Menschen persönlich zu begrüßen.

Der neue Papst bezog sich in seiner Ansprache auch auf das Amt, das er nun ausfüllt. „Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln möchte, der möchte, dass wir alle eine einzige Familie sind.“

Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost war am 8. Mai zum Nachfolger von Papst Franziskus gewählt worden. Seit diesem Zeitpunkt ist der 69-Jährige offiziell das Oberhaupt der katholischen Kirche. Die Messe zur Einführung ins Amt ersetzt die früher zelebrierte Zeremonie der Inthronisierung eines Papstes. Diese wurde von Papst Johannes Paul II. 1978 abgeschafft. Am Sonntag hat Leo XIV. auch die päpstlichen Insignien, das Pallium und den Fischerring überreicht bekommen.

Liebe und Einheit seien die beiden Dimensionen der Sendung, die Jesus Petrus anvertraut habe, betonte Leo in seiner Predigt. Am See von Tiberias habe Jesus die ihm vom Vater anvertraute Sendung begonnen, jene, „die Menschheit aus den Wassern des Bösen und des Todes zu fischen und sie zu retten“, sagte der Papst.

Für die Amtseinführung des Papstes waren zahlreiche Monarchen und Staats- und Regierungschefs aus aller Welt nach Rom gereist. Aus Deutschland waren Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) und Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger (SPD) dabei. Die Deutsche Bischofskonferenz wurde von ihrem stellvertretenden Vorsitzenden, Bischof Michael Gerber, vertreten. Aus den USA kamen Vizepräsident J. D. Vance und Außenminister Marco Rubio nach Rom. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nahm an der Messe teil.