Berlin (epd). Der Politikwissenschaftler Carlo Masala sieht im Vorgehen der israelischen Regierung im Gazastreifen Verstöße gegen das Völkerrecht. Die seit mehr als zwei Monaten anhaltende Blockade humanitärer Hilfsgüter durch Israel sei ein völkerrechtliches „No-Go“ und bewege sich „außerhalb jeder völkerrechtlichen Norm“, sagte Masala im Podcast „Im Krisenmodus“ der Funke Mediengruppe.
Die von der israelischen Regierung angedrohte Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens kritisierte Masala als „ethnische Säuberung“, die „völkerrechtlich überhaupt nicht gedeckt und nicht zu begründen“ sei. Eine Vertreibung der Bevölkerung des Gazastreifens werde „für Israel nicht gut enden, in dem Sinne, dass der Terrorismus dann stärker zurückkehren wird, aller Wahrscheinlichkeit nach“, warnte Masala, der an der Universität der Bundeswehr in München lehrt.