New York, Genf (epd). Die frühere Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will als mögliche nächste Vorsitzende der UN-Vollversammlung allen 193 Mitgliedsländern dienen. Sie wolle als ehrliche Maklerin eine Politik der offenen Tür betreiben, versprach Baerbock am Donnerstag in New York.
Die deutsche Kandidatin für den größtenteils zeremoniellen und auf ein Jahr begrenzten Job sprach bei einer informellen Anhörung, an der Mitgliedsländer teilnahmen. Baerbock räumte ein, dass die UN vor existenziellen Herausforderungen stünden. Die vielen Konflikte und die Finanzkürzungen stellten die Weltorganisation vor ernste Probleme.
Die Vollversammlung wählt Anfang Juni die Präsidentin für die nächste Sitzungsperiode, die im September beginnt. Die Wahl der Grünen-Politikerin gilt als wahrscheinlich. Baerbock hatte sich als scheidende Außenministerin die Kandidatur für die Präsidentschaft der Vollversammlung gesichert.
Eine bereits von der Bundesregierung vorgeschlagene Bewerberin aus dem Auswärtigen Amt kam nicht zum Zuge. Der politische Einfluss des Vorsitzes hält sich in engen Grenzen.