Abholzung des Amazonas-Regenwaldes ist weiter rückläufig

Abholzung des Amazonas-Regenwaldes ist weiter rückläufig

Berlin, São Paulo (epd). Die illegale Abholzung des Amazonas-Regenwaldes nimmt weiter ab. Im vergangenen Jahr sei die kleinste Fläche seit 2019 abgeholzt worden, zitierte das brasilianische Nachrichtenportal „G1“ am Donnerstag den Abholzungsbericht des Netzwerkes MapBiomas. Dennoch wurden rund 377.000 Hektar Wald in der Region vernichtet, das entspricht ungefähr anderthalbmal der Fläche des Saarlands. Spitzenreiter bei der illegalen Abholzung sei der Amazonas-Bundesstaat Pará. In der Hauptstadt Belém findet im November die diesjährige UN-Klimakonferenz statt.

Dem Bericht zufolge ging die Abholzung 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent zurück. Allerdings seien die Daten weiter beunruhigend, betonte das Netzwerk MapBiomas, dem zahlreiche nicht staatliche Organisationen, Forschungsinstitute und Universitäten angehören. Im Feuchtgebiet Cerrado im Südwesten Brasiliens wurde demnach der höchste Wert an illegal vernichteter Fläche gemessen. Das Ökosystem ist mit rund zwei Millionen Quadratkilometern so groß wie Mexiko und gehört zu den wichtigsten Wasserressourcen Südamerikas.

Auch wenn die Abholzung des Regenwaldes insgesamt zurückgegangen ist, erreichte die Zahl der Waldbrände im vergangenen Jahr einen Rekordwert. Die meisten Brände wüteten in der Amazonas-Region.

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat bei seinem Amtsantritt 2023 versprochen, die illegale Abholzung bis zum Jahr 2030 komplett zu stoppen. Durch Rodung und Brände hat der Amazonas-Regenwald in den vergangenen 50 Jahren rund 20 Prozent seiner Fläche verloren und könnte laut Wissenschaftlern einen gefährlichen Kipppunkt erreicht haben - mit gravierenden Folgen für die gesamte Erde.