Marburg (epd). Der Konvent evangelischer Theologinnen fordert zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit („Idahobit“) am 17. Mai eine stärkere Sensibilisierung der Kirche für die Anliegen queerer Menschen. Die Kirche müsse aktiv für eine queersensible Praxis vor allem in der Seelsorge eintreten und dafür Geld investieren, sagte die Theologin und Autorin für Diskriminierungsabbau in Kirche und Theologie, Carlotta Israel, am Mittwoch. „Die Praxis zeigt uns: Dieses Thema wird nachgefragt, es wird immer wichtiger.“ Es müsse im Studium und in der Ausbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer eine Rolle spielen.
Es sei das „Kerngeschäft der Kirche“, Menschen aller sexuellen Orientierungen aufrichtig zu begegnen. Eine halbe Stelle für queersensible Seelsorge wie in der Landeskirche Hannovers sei zwar ein guter Anfang, aber noch „viel zu wenig“.
Israel regte an, an Aktionstagen wie dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit beispielsweise Segnungsfeiern anzubieten, um ein kirchliches Angebot zu schaffen. Ein Vorbild sei auch das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt „Queer im Pfarrhaus“, das zur Sichtbarkeit nicht heterosexueller Personen in Kirche und Theologie beitrage.