Berlin (epd). Für die Mehrheit der Menschen in Deutschland hat der Schutz von Umwelt und Klima weiterhin einen hohen Stellenwert. Allerdings nimmt die Bedeutung dieses Themas in der Wahrnehmung der Bevölkerung ab, wie eine am Montag in Berlin vorgestellte Umweltbewusstseinsstudie des Umweltbundesamtes zeigt. Als dringlicher empfänden viele Bürgerinnen und Bürger die Situation im Gesundheits- und im Bildungssektor, die wirtschaftliche Entwicklung sowie die öffentliche Sicherheit und Kriege.
Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) hält demnach den Umwelt- und Klimaschutz für sehr wichtig. Dieser Wert sei in den vergangenen Jahren jedoch kontinuierlich gesunken: 2022 bewerteten noch 57 Prozent, 2020 sogar 65 Prozent den Schutz von Umwelt und Klima als sehr wichtig.
Auch das Ziel, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, verliere an Rückhalt: Nur noch 57 Prozent hielten das für sehr wichtig, 5 Prozent weniger als 2022, teilte das Umweltbundesamt mit.
Mit Blick auf die Folgen des Klimawandels schwinde zunehmend der Optimismus der Deutschen, hieß es. Nur ein knappes Drittel der Befragten sei davon überzeugt, dass Deutschland die Folgen des Klimawandels angemessen bewältigen kann. Das sei der niedrigste Wert in dieser Zeitreihe seit 2002. Befragt nach konkreten aktuellen Umweltschutz-Herausforderungen würden zugleich der Kampf gegen die Plastikvermüllung und das Artensterben, die sichere Entsorgung von Atommüll und der Schutz von Wäldern, Mooren und anderen Ökosystemen für etwas wichtiger gehalten als zwei Jahre zuvor.
Für die Studie wurde im Herbst 2024 eine repräsentative Befragung unter 2.552 Bürgerinnen ab 18 Jahren überwiegend online vorgenommen.