Berlin, Rom (epd). Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hat die Wahl von Kardinal Robert Francis Prevost zum Papst begrüßt. Prevost sei ein „Mann der Mitte, politisch versiert, international vernetzt und zudem bestens informiert über die katholische Kirche in Deutschland“, sagte sie am Donnerstagabend in Berlin. Prevost hatte sich nach seiner Wahl am Donnerstagnachmittag als Papst Leo XIV. der Öffentlichkeit vorgestellt. Er tritt die Nachfolge von Papst Franziskus an, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben war.
Stetter-Karp sagte, Leo XIV. werde den Kurs von Papst Franziskus fortsetzen. „Der gewählte Name ist Programm. Leo XIII. gilt als Vater der katholischen Sozialethik. Robert Francis Prevost stellt sich in diese Tradition“, sagte sie. Leo XIII. stand von 1878 bis 1903 an der Spitze der katholischen Kirche.
Mit der Wahl hätten die Kardinäle ein klares Zeichen gesetzt, sagte Stetter-Karp. In einer Welt der Kriege und komplexen Konflikte brauche es eine römisch-katholische Weltkirche, die zeige, dass sie an konkreten Lösungen mitarbeiten und im Dienst der Menschen diplomatisch tätig sein könne. Prevost könne diese Rolle ausfüllen. „Ganz besonders aber freut mich, dass Papst Leo XIV. in seiner ersten Ansprache klar formuliert hat: 'Wir können eine synodale Kirche sein.' Damit stellt er sich sehr deutlich hinter die Öffnung, die sein Vorgänger, Papst Franziskus, eingeleitet hat“, sagte sie.
Prevost, gebürtiger US-Amerikaner mit französischen, italienischen und spanischen Wurzeln, gehört dem Augustinerorden an. Der 69-Jährige, der jahrelang als Missionar und Priester in Peru tätig war, ist der erste US-Amerikaner im Papstamt.