Essen (epd). Ein wachsendes Spendenaufkommen und eine ungebrochene Solidarität für bedürftige Menschen in Lateinamerika: Das ist die Bilanz des Lateinamerika-Hilfswerks der katholischen Kirche Adveniat für 2024. Bei der Vorstellung der Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2024 sprach Adveniat-Geschäftsführerin Tanja Himer am Donnerstag in Essen von einem deutlichen Plus von 2,3 Millionen Euro auf insgesamt 37,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Vor allem bei den Einzelspenden mit einem Aufkommen von 16,4 Millionen Euro habe es einen klaren Zuwachs gegeben - über eine Million mehr als im Geschäftsjahr zuvor, sagte Himer. Aber auch die Weihnachtskollekte sei um mehr als 100.000 Euro auf knapp 14,4 Millionen Euro leicht gestiegen.
„Ein Hilfswerk hat auch einen politischen Auftrag“, betonte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier. Sein Anliegen sei, mit den Spendengeldern und Partnerorganisationen vor Ort „Biotope der Hoffnung in einem Meer von Armut und Elend zu schaffen“. Das Hilfswerk mit Sitz in Essen unterstützt mehr als 1.000 Projekte in Lateinamerika und der Karibik.
Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck nannte als Beispiel für Schöpfungsverantwortung und ein daraus folgendes politisches Handeln der Kirche in Lateinamerika den Erhalt des Amazonas-Regenwaldes als grüne Lunge für die ganze Erde. Im Sinne der päpstlichen Umwelt-Enzyklika „Laudato si'“ gehe es darum, „dem Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Gier, Zerstörung der Umwelt und dem Leid der Armen“ entgegenzutreten.
Besorgt äußerte sich die Adveniat-Leitung über den Wegfall von Milliardenbeträgen an Hilfsgeldern weltweit durch die Schließung der US-amerikanischen Entwicklungsbehörde USAID. Hauptgeschäftsführer Maier sprach von „willkürlichen, irrlichternden Entscheidungen“ durch Präsident Donald Trump.