Berlin (epd). Der neue Kulturstaatsminister Wolfram Weimer sichert dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, Unterstützung im Kampf gegen Antisemitismus zu. „Für mich ist es schmerzlich, ja unerträglich, zu sehen, wie der Antisemitismus in die Gesellschaft hineinkriecht“, erklärte Weimer am Mittwoch in Berlin nach einem Gespräch mit dem Präsidenten des Zentralrats.
Weimer sprach von inakzeptablen Boykottaufrufen oder anderen Aktionen gegen jüdische Künstlerinnen und Künstler seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, denen er sich mit „aller Kraft“ entgegenstellen werde. Der Kulturstaatsminister kündigte zudem an, in enger Zusammenarbeit mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung des Antisemitismus im Kulturbereich zu erarbeiten.
Schuster nannte es ein „starkes Zeichen“, dass Weimer als eine seiner ersten Amtshandlungen das Gespräch mit der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland sucht. „Gerade die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Teile des Kulturbetriebs in Deutschland häufig eine offene Flanke zu Israelhass und auch Antisemitismus haben“, sagte er.
Der Publizist Wolfram Weimer wurde von der CDU als Kulturstaatsminister im Kanzleramt nominiert. Zuvor hatte Claudia Roth (Grüne) das Amt inne. Weimer war lange als Journalist tätig und unter anderem Chefredakteur der Tageszeitung „Die Welt“, des von ihm gegründeten Magazins „Cicero“ und des Magazins „Focus“.