Bonn (epd). Der Bund der Vertriebenen (BdV) hat angemahnt, bei der Erinnerung an das Kriegsende vor 80 Jahren die Opfer von Flucht und Vertreibung nicht zu vergessen. „Der 8. Mai 1945 war der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus - für viele aber noch kein Tag der Freiheit“, erklärte BdV-Präsident Bernd Fabritius am Mittwoch in Bonn. Das Kriegsende markiere das Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, doch nicht für alle Menschen habe dieser Tag auch die Freiheit gebracht.
Rund 15 Millionen Deutsche seien auf der Flucht gewesen oder gewaltsam aus ihrer angestammten Heimat vertrieben worden, erklärte Fabritius weiter. Die Deutschen in der Sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR seien in den Einflussbereich der stalinistischen Sowjetdiktatur geraten. Deshalb dürfe der 8. Mai als wichtiger Tag des Gedenkens nicht einseitig verstanden werden. Zu einer „vollständigen, gerechten Erinnerungskultur“ gehöre auch das Gedenken an die Opfer von Flucht, Vertreibung und kommunistischer Repression.