Berlin, Caracas (epd). Nach mehr als einem Jahr sind fünf venezolanische Oppositionelle aus der argentinischen Botschaft in Caracas in die USA gebracht worden. US-Außenminister Marco Rubio bestätigte am Dienstag (Ortszeit) via X die erfolgreiche „Rettung der von Nicolás Maduro festgehaltenen Geiseln“. Details über den „präzisen Einsatz“ nannte Rubio nicht. Die USA bestätigten allerdings ihre Beteiligung an der Freilassung der geflüchteten Oppositionspolitiker.
Bei den Botschaftsflüchtlingen handelt es sich um enge Mitarbeiter der venezolanischen Oppositionsführerin María Corina Machado. Sie hatten im März vergangenen Jahres um Schutz in der argentinischen Botschaft gebeten, nachdem die venezolanische Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen sie wegen angeblicher Verschwörung ausgestellt hatte.
Die Flucht der Oppositionellen hatte zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Argentinien und Venezuela geführt. Staatschef Maduro hatte Argentinien Anfang August vergangenen Jahres aufgefordert, innerhalb von 72 Stunden das Botschaftspersonal aus Caracas abzuziehen. Argentiniens Präsident Javier Milei hatte zuvor die Resultate der Präsidentschaftswahlen in Venezuela, bei denen Maduro zum Sieger erklärt wurde, nicht anerkannt.
In den vergangenen Monaten spitzte sich offenbar die Situation für die Botschaftsflüchtlinge zu. Sie berichteten, dass ihnen mehrere Wochen lang der Strom abgestellt wurde und sie keine Lebensmittel und kein Wasser erhielten. Das Gebäude war von Dutzenden bewaffneter Polizisten umstellt.
Oppositionsführerin Machado bekundete auf X „Dankbarkeit“ über den Einsatz zur Befreiung der „fünf Helden Venezuelas“. Auch Argentiniens Präsident Milei äußerte Anerkennung für die erfolgreiche Operation.
Die venezolanische Opposition reklamiert den Sieg der Präsidentschaftswahlen vom Juli für sich und ihren Kandidaten Edmundo González. Auch die USA, Kanada und viele europäische Länder erkennen einen Wahlsieg von Maduro nicht an. Die USA und die EU verschärften die Sanktionen gegen das Regime in Caracas.