Mexiko-Stadt (epd). Im mexikanischen Bundesstaat Jalisco ist am Dienstag (Ortszeit) erneut eine Menschenrechtsverteidigerin ermordet aufgefunden worden. Das mexikanische Institut für Gemeindeentwicklung (IMDEC) verurteilte auf der Plattform X das Verbrechen an Karina Ruiz Altamirano, die sich für die Trinkwasserversorgung in ihrer Gemeinde einsetze.
Ruiz, Vorsteherin einer Bürgervereinigung in El Arenal, galt seit dem 13. April als verschwunden. Nachbarn berichteten, dass an diesem Tag bewaffnete Männer in ihr Haus eingedrungen waren und sie entführten. Ruiz hatte zuvor von Drohungen berichtet, weil sie das Recht auf Trinkwasser in ihrer Gemeinde einforderte. In den sozialen Netzwerken hatte sie sich klar geäußert: „Wenn mir etwas zustößt, wisst ihr, wer es war“, berichtet die lokale Nachrichtenplattform „Reporte Diario“.
Ruiz führte die Proteste an, mit denen die Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung in der Wohnsiedlung La Cima in El Arenal gefordert wurden. Aufgrund von Schulden des Bauunternehmens bei der staatlichen Elektrizitätskommission ist in der Wohnsiedlung seit über einem Jahrzehnt die Wasserversorgung nicht gewährleistet.
Der an der Pazifikküste gelegene Bundesstaat Jalisco befindet sich seit Wochen wegen Gewalt gegen Aktivisten in den Schlagzeilen. IMDEC dokumentierte in diesem Jahr bisher fünf Morde an Menschenrechtsverteidigern, darunter zwei Frauen, die ihre gewaltsam verschwundenen Angehörigen suchten. Die Gewaltwelle in Jalisco sei „untragbar“, betonte IMDEC.