15 Gastspiele beim deutsch-französischen Festival Perspectives

15 Gastspiele beim deutsch-französischen Festival Perspectives

Saarbrücken (epd). Die 47. Ausgabe des deutsch-französischen Festivals Perspectives lädt vom 5. bis 14. Mai zu mehr als 60 Terminen mit Theater, Tanz, Zirkus, Musik, Performance und Film ein. „In den einzelnen Genres passiert wahnsinnig viel“, sagte Festivalleiterin Kira Kirsch am Montag in Saarbrücken. Viele Projekte ließen sich auch nicht in eine Kategorie packen, sondern bewegten sich dazwischen. Zu erleben sind 15 Gastspiele, drei Kinofilme, zwei Konzerte und zwei Workshops an über 20 Orten in Deutschland und Frankreich.

Drei Stücke eröffnen die diesjährige Ausgabe: „Passages“ von Alice Rende über unmögliche Verrenkungen in einem engen Glaskubus, „Roue giratoire“ der Gruppe „Les filles du renard pâle“ mit Akrobatik im gleichnamigen Kreiselrad sowie ein Rockkonzert mit Riesenmaulwürfen von Regisseur Philippe Quesne. „Wir wollten mit der Kombination von diesen drei Stücken zeigen, wie groß die Bandbreite des Festivals ist“, betonte Kirsch.

Zu den weiteren Stücken gehört etwa eine in der virtuellen Realität spielende Installation über die Frage nach den Spuren, die jemand im digitalen Raum nach dem Tod hinterlässt. „EOL. End of Life“ vom Kollektiv Darum lässt die Zuschauer laut Kirsch 70 Minuten allein als Mitarbeiter einer Firma, die Profile von verstorbenen Menschen löschen soll, unterwegs sein. Das französische Kollektiv (La)Horde vom Ballet National de Marseille bietet wiederum mit Roommates sechs verschiedene Tanzhandschriften zu einem Stück gereiht. Weitere Aufführungen befassen sich etwa mit Handysucht, dem Älterwerden als Künstlerin oder Ökologie.

Bei der diesjährigen Ausgabe geht es auch um das Thema Barrierefreiheit. In „Société Anonyme“ vom Rimini Protokoll werden die Besucherinnen und Besucher von der blinden Musikerin und Performerin Gül Pridat begrüßt, bevor sie in völliger Dunkelheit sitzen und den persönlichen Geschichten von Menschen lauschen. Generell wolle das Festival mehr Barrieren abbauen, betonte Leiterin Kirsch.

Das deutsch-französische Festival wurde 1978 als „Woche des jungen französischen Theaters“ gegründet. Es ist das einzige Kulturfestival, das sich gleichermaßen deutsch- wie auch französischsprachiger Bühnenkunst widmet. Fremdsprachenkenntnisse sind weder für die französische noch für die deutsche Seite eine Voraussetzung.