Bätzing wünscht sich auch Frauen an der Spitze der Kirche

Bätzing wünscht sich auch Frauen an der Spitze der Kirche

Hannover (epd). Kurz vor der Papstwahl kommende Woche in Rom hat sich der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, erneut für die Rechte von Frauen in der Kirche starkgemacht. Er wünsche sich sehr, dass Frauen und Männer gemeinsam die Kirche leiten können, sagte der Limburger Bischof am Samstag in Hannover beim evangelischen Kirchentag. „Ich tue alles dafür, dass Frauen in der Kirche unterschiedslos leiten und Entscheidungen treffen können.“

Dies sei ein Gebot der Gerechtigkeit, sagte Bätzing. Geschlechtergerechtigkeit sei ein hoher Wert in der europäischen Kultur, den er auch vertrete "Es gibt viele theologische Linien, die uns da herausführen könnten, sagte Bätzing bei einer Bibelarbeit zu einem Text aus dem Matthäusevangelium. In der katholischen Kirche sind, anders als in der evangelischen Kirche, Frauen das Priesteramt und damit auch die meisten leitenden Ämter versagt.

Zuvor hatte die Präsidentin des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe, Bettina Limperg, in der Dialogbibelarbeit gefragt, wann es in der katholischen Kirche eine Päpstin geben werde. Limperg ist evangelische Christin. Was müsse passieren, damit dieses selbstverständliche Menschenrecht der Frauen zur Geltung komme, fragte sie. Sie akzeptiere, dass es katholische Frauen sein müssten: „Deswegen bewerbe ich mich auch nicht“, sagte sie.

Bätzing erzählte, dass er im vergangenen Oktober in Rom katholische Frauen getroffen habe, die für sich die Berufung zum Priesteramt verspüren. „Nicht um für sich etwas zu ergattern, sondern um für die Kirche etwas zu erreichen.“ Er wolle sich mit seinen Möglichkeiten dafür einsetzen.