De Maizière genervt vom "Mitnehmen" der Bürger

De Maizière genervt vom "Mitnehmen" der Bürger

Hannover (epd). Der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hält nichts vom Anspruch, bei politischen Zielen „Menschen mitzunehmen“. Ihn nerve die Formulierung, die Menschen müssten „mitgenommen werden“, sagte de Maizière am Donnerstag beim Kirchentag in Hannover. Mitgenommen werde man vom Bus. In der Fahrerkabine sitze aber kein Kanzler. In der Demokratie gehe es ums Mitmachen, sagte de Maizière, der auch dem Kirchentagspräsidium angehört.

Der CDU-Politiker diskutierte unter anderem mit der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, über die Frage, ob Krisen ein Motor für die Demokratie sein könnten. Heinrich widersprach dabei der These, dass die Demokratie in einer Krise oder unter Druck sei. Das demokratische Engagement insbesondere junger Menschen gehe nicht zurück. Junge Menschen würden aber nicht spüren, „dass sie einen Unterschied machen“, sagte Heinrich.

Junge Menschen könnten beim Technischen Hilfswerk, der Freiwilligen Feuerwehr, den Jugendorganisationen der Parteien mitmachen, entgegnete de Maizière. Fünf junge Menschen könnten aktuell einen ganzen Ortsverband umkrempeln, sagte er.