UN: Krise in Afghanistan verschärft sich

UN: Krise in Afghanistan verschärft sich

Genf (epd). Afghanistan versinkt laut UN-Entwicklungsprogramm in einer wirtschaftlichen und sozialen Krise. Drei Viertel der Bevölkerung seien im vergangenen Jahr nicht in der Lage gewesen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, erklärte das UNDP am Mittwoch in Genf. Der Zugang zu lebenswichtigen Gütern, Gesundheitsversorgung und angemessenem Wohnraum sei weiter zurückgegangen.

Ländliche Gebiete, in denen 71 Prozent der Bevölkerung leben, seien in erheblichem Maße von grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung und sanitären Einrichtungen abgeschnitten. Aufgrund der massiven Beschränkungen für die Bildung und Beschäftigung von Frauen hat sich dem UNDP-Bericht zufolge zudem die Kluft zwischen den Geschlechtern weiter vergrößert. Frauen seien noch tiefer in Armut und soziale Ausgrenzung getrieben worden.

Seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban vor knapp vier Jahren ist die Bevölkerung in Afghanistan zwar nicht mehr von andauernden Kämpfen bedroht. Die Menschen leiden aber unter dem Zusammenbruch der Wirtschaft, drakonischen Einschränkungen und menschenrechtsverletzender Politik. Vor allem Frauen und Mädchen werden von den Taliban grundlegende Rechte verwehrt.