Santiago, Buenos Aires (epd). Die argentinische Regierung unter Präsident Javier Milei plant, die Verwendung des US-Dollars im Inland deutlich auszuweiten. Wirtschaftsminister Luis Caputo sagte am Dienstag (Ortszeit) bei einem Unternehmerforum in Buenos Aires, Ziel sei es, dass Bevölkerung und Unternehmen künftig verstärkt auch den US-Dollar für alltägliche Transaktionen nutzen. „Uns ist wichtig, dass das Geld fließt. Mit welcher Währung, ist egal“, sagte Caputo.
Die Ankündigung folgte rund zwei Wochen nach der Freigabe des argentinischen Peso für den freien Devisenhandel. Zuvor hatte der Staat die Wechselkurse stark reguliert und branchenspezifisch differenziert. Dieses System hatte einen florierenden Schwarzmarkt begünstigt, auf dem der sogenannte Dólar Blue, ein inoffizieller, deutlich höherer Wechselkurs, zum Einsatz kam. Ermöglicht wurde die Marktliberalisierung durch einen Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar. Die Finanzspritze soll helfen, den argentinischen Peso zu stabilisieren und eine mögliche Entwertung zu verhindern.
Seit Dezember 2023 regiert der ultraliberale Javier Milei das südamerikanische Land. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die schwere Wirtschaftskrise des Landes mit marktradikalen Reformen zu bewältigen und die zwischenzeitlich weltweit höchste Inflationsrate zu senken. Bereits im Wahlkampf hatte Milei angekündigt, den argentinischen Peso durch den US-Dollar ersetzen zu wollen. Diesen Schritt hat in Südamerika bislang nur Ecuador im Jahr 2000 vollzogen.