Sächsische Aufarbeitungskommission vollständig besetzt

Sächsische Aufarbeitungskommission vollständig besetzt

Dresden (epd). Als eine der letzten evangelischen Landeskirchen in Deutschland hat die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens eine Aufarbeitungskommission zu sexualisierter Gewalt auf den Weg gebracht. Die sogenannte Unabhängige Regionale Aufarbeitungskommission (URAK) vereint sieben Mitglieder, teilte die sächsische Landeskirche am Dienstag in Dresden mit. Unter ihnen seien zwei Betroffene von sexualisierter Gewalt sowie drei unabhängige Experten oder Expertinnen, die vom Freistaat Sachsen benannt wurden.

Außerdem gehören zur Kommission die Juristin und Leiterin des Grundstückamts der sächsischen Landeskirche, Antonia Ellke, sowie Sachsens Diakoniechef und Theologe, Dietrich Bauer. Die URAK soll sexualisierten Missbrauch in Kirche und Diakonie unabhängig und transparent aufarbeiten.

Als Betroffenenvertreter wurden die pensionierten Pfarrer Karl Matthias Uhlich und Frank Hadlich-Theml in die Kommission entsandt. Außerdem gehören dem Gremium die Leipziger Psychologin und Traumaforscherin, Heide Glaesmer, die Historikerin und Religionswissenschaftlerin Verena Böll, und der Chemnitzer Sozialpsychologe, Frank Asbrock, an. Uhlich erklärte, es sei ihm wichtig, dass sexueller Missbrauch „in seiner ganzen Schärfe wahrgenommen, gesehen und anerkannt wird“.

Die bundesweiten regionalen Aufarbeitungskommissionen wurden von der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Diakonie Deutschland angestoßen. Insgesamt gibt es neun Kommissionen, die nach gemeinsamen Standards arbeiten. Organisatorisch begleitet wird die URAK jeweils von Geschäftsstellen.