Studie: Schleppnetze in der Ostsee setzen Kohlendioxid frei

Studie: Schleppnetze in der Ostsee setzen Kohlendioxid frei

Kiel (epd). Schleppnetze auf dem Meeresgrund setzen einer Studie zufolge mehr klimaschädliches Kohlendioxid frei als bisher angenommen. Insbesondere Meeresböden mit feinkörnigen Sedimenten, die für die CO2-Speicherung in der Ostsee entscheidend sind, sollten deshalb dringend unter Schutz gestellt werden, erklärte das Geomar Helmholz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel am Donnerstag. Untersuchungsgegenstand der Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift „Communications Earth & Environment“ erschien, war die Kieler Bucht.

Werden Schleppnetze über den Meeresgrund gezogen, wirbeln sie Sediment auf. Dabei werden nicht nur organischer Kohlenstoff, sondern auch zusätzliches Kohlendioxid freigesetzt, hieß es. Die Aufwirbelung der Sedimente kann den Meeresboden damit vorübergehend von einer natürlichen CO2-Senke in eine CO2-Quelle verwandeln. „Wenn wir die CO2-Aufnahmekapazität der Ostsee erhalten wollen, müssen diese Gebiete geschützt werden“, sagte der Erstautor der Studie, Habeeb Thanveer Kalapurakkal.