Berlin (epd). Der Deutsche Frauenrat und UN Women Deutschland haben am Donnerstag ihr Forderungspapier „Stoppt Gewalt gegen Frauen - jetzt!“ an die stellvertretende Parteivorsitzende der CDU, Silvia Breher, übergeben. 104.000 Frauen und Männer hätten es unterschrieben, heißt es in einer Mitteilung, die die beiden Organisationen in Berlin veröffentlichten. Sie fordern Opposition und Bundesregierung auf, das Gewalthilfegesetz in der kommenden Woche im Parlament zu verabschieden.
„Die Zeit ist denkbar knapp: Schafft es das Gewalthilfegesetz nächste Woche nicht in den Bundestag, ist es gescheitert“, sagte die Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrats, Judith Rahner, bei der Unterschriftenübergabe im Konrad-Adenauer-Haus. Das Gesetz werde Leben retten. Alle demokratischen Parteien im Bundestag seien jetzt gefragt, „diese historische Chance zu nutzen und das Gewalthilfegesetz über die Ziellinie zu bringen“, sagte Rahner.
Silvia Breher, die auch frauenpolitische Sprecherin der Union ist, bedankte sich für das Engagement für den Gewaltschutz. Sie sicherte zu, dass die CDU weiterhin für ein gutes Ergebnis beim Schutz von Frauen vor Gewalt verhandle.
Laut Deutschem Frauenrat befürworten 87 Prozent der Deutschen in einer aktuellen Umfrage einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder, wie ihn das Gewalthilfegesetz vorsieht. Weiter soll das Gesetz den Ausbau und die Finanzierung der Frauenhäuser und Beratungsstellen sichern. Am Montag werden im Familienausschuss Sachverständige zum Gesetzentwurf angehört.