Oranienburg (epd). In den ehemaligen NS-Konzentrationslagern Sachsenhausen und Ravensbrück wird am Montag an die Opfer des Holocaust erinnert. Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 wird es in den beiden Gedenkstätten unter anderem Lesungen aus Erinnerungen Überlebender geben, wie die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Dienstag in Oranienburg mitteilte. Auch Kränze sollen niedergelegt werden.
In der Gedenkstätte Sachsenhausen steht das Programm unter dem Motto „Mitgedenken/Mitgestalten“. Daran beteiligt sind unter anderem Schüler einer Musikschule und eines Oranienburger Gymnasiums. Unter anderem wird dazu Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) erwartet.
Im Konzentrationslager Sachsenhausen in Oranienburg nördlich von Berlin waren bis zur Befreiung durch sowjetische und polnische Soldaten am 22. April 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Zehntausende starben an den Haftbedingungen, durch medizinische Experimente oder wurden ermordet. Um die Befreiung der Häftlinge zu verhindern, trieb die SS im April 1945 mehr als 30.000 von ihnen auf Todesmärsche Richtung Nordwesten.
Im Konzentrationslager Ravensbrück waren bis zur Befreiung im April 1945 mehr als 120.000 Frauen, 20.000 Männer und 1.000 weibliche Jugendliche inhaftiert. Zehntausende wurden ermordet oder kamen auf andere Weise ums Leben. Rund 20.000 der Inhaftierten wurden vor der Befreiung auf Todesmärsche getrieben.