Alois Glück: Katholische Kirche muss sich verändern

Alois Glück: Katholische Kirche muss sich verändern
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, dringt auf Veränderungen in der katholischen Kirche, um Vertrauen bei den Menschen zurückzugewinnen.

Unter anderem sprach sich Glück dafür aus, Frauen stärker zu beteiligen. Es gehe dabei nicht um Frauen im Priesteramt, sondern vor allem um deren Beteiligung in der Diakonie, sagte Glück am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur vor Beginn des 98. Deutschen Katholikentages in Mannheim. Das Christentreffen, zu dem rund 50.000 Teilnehmer erwartet werden, steht in diesem Jahr unter dem Motto "Einen neuen Aufbruch wagen".

"Es gehört zu der Geschichte der Kirche, dass sie immer neue Aufbrüche, Durchbrüche gewagt hat", sagte Glück. "Die jetzige Situation ist in mehrfacher Weise eine, die nach einem neuen Aufbruch verlangt." Er erinnerte an die "Schock-Wirkung des sexuellen Missbrauchs und wie damit umgegangen wurde". Das sei ein großer Vertrauensverlust gewesen.

Nach der Eröffnung des Katholikentages am frühen Mittwochabend sind bis Sonntag rund 1.200 Einzelveranstaltungen geplant, von Gottesdiensten über Bibelarbeiten, Vorträge, Podiumsdiskussionen bis hin zu Kulturangeboten. Auf einer "Kirchenmeile" werben katholische Verbände und Initiativen für ihre Ziele. Kritische Gruppierungen haben ein Alternativprogramm angekündigt. Katholikentage werden vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken in der Regel alle zwei Jahre an wechselnden Orten veranstaltet.