Medienbericht: Beschäftigte leisten 1,3 Milliarden Überstunden

Medienbericht: Beschäftigte leisten 1,3 Milliarden Überstunden

Berlin (epd). Die Beschäftigten in Deutschland haben im vergangenen Jahr laut einem Medienbericht rund 1,3 Milliarden Überstunden geleistet. Davon waren mit 775 Millionen Stunden mehr als die Hälfte unbezahlt, wie die „Rheinische Post“ (Donnerstag) unter Berufung auf die Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Frage der Linken-Abgeordneten Susanne Ferschl berichtete.

Das Ministerium beruft sich laut Bericht auf Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (BA) vom Februar 2024. Pro Arbeitnehmer fielen demnach 2023 im Schnitt 31,6 Überstunden an, von denen 13,2 bezahlt und 18,4 unbezahlt waren.

Linken-Politikerin Ferschl kritisierte: „Arbeitgeber sparen durch unbezahlte Überstunden Lohnkosten in Milliardenhöhe, während die Beschäftigten unter ausgedehnten Arbeitszeiten und ständigen Flexibilitätsanforderungen leiden.“ Vor fünf Jahren habe der Europäische Gerichtshof entschieden, dass die Erfassung der Arbeitszeit zum Schutz der Beschäftigten verpflichtend sei. Aber die Bundesregierung bringe kein Gesetz auf den Weg, das Beschäftigten erleichtere, ihre Überstunden geltend zu machen. Durch unbezahlte Überstunden entstünden zudem beim Staat hohe Steuerausfälle.