UN-Büro: Bei Angriff Israels auf Rafah droht "Gemetzel"

UN-Büro: Bei Angriff Israels auf Rafah droht "Gemetzel"

Genf (epd). Das Koordinierungsbüro der Vereinten Nationen hat vor den verheerenden humanitären Folgen einer möglichen großflächigen Militäroperation Israels in Rafah im südlichen Gaza-Streifen gewarnt. Ein Angriff würde zu einem „Gemetzel“ in der überfüllten Stadt führen, erklärt der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe, Jens Laerke, am Freitag in Genf.

Eine Bodeninvasion wäre auch für die humanitären Organisationen in Rafah ein katastrophaler Schlag. Rafah sei das Herzstück der humanitären Operationen in dem Gaza-Gebiet. Der Ort sei der Umschlagplatz für Hilfsgüter, die über die Grenzübergänge Rafah und Kerem Shalom in den Gaza-Streifen gelangten.

Dutzende Hilfsorganisationen lagerten humanitäre Güter in Rafah, die sie an die Zivilbevölkerung des Gaza-Streifens lieferten. Darunter seien Lebensmittel, Wasser, Gesundheits- und Hygieneartikel. Israels Regierung droht mit einem Angriff auf Rafah, um Mitglieder der Terrororganisation Hamas zu bekämpfen. In der Stadt halten sich viele geflüchtete Menschen aus anderen Teilen des Gaza-Streifens auf.

Die radikalislamistische Hamas hatte im Oktober 2023 aus dem Gaza-Streifen heraus Israel überfallen, viele Menschen getötet und Geiseln verschleppt. Israels Armee antwortete mit einem massiven Bombardement des Gaza-Streifens und drang in das Gebiet an der Mittelmeerküste ein, um die Hamas zu vernichten.