World Central Kitchen setzt Arbeit im Gaza-Streifen fort

World Central Kitchen setzt Arbeit im Gaza-Streifen fort

Frankfurt a.M., Washington (epd). Knapp einen Monat nach der Tötung von sieben Mitarbeitenden nimmt die Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) ihre Arbeit im Gaza-Streifen wieder auf. Die humanitäre Lage in dem Gebiete bleibe katastrophal, erklärte die Organisation mit Sitz in Washington am Sonntag (Ortszeit). Der Einsatz werde wieder aufgenommen mit dem Ziel, so viele Menschen wie möglich zu ernähren.

Anfang April waren bei einem Luftangriff der israelischen Armee sieben Beschäftigte der weltweit tätigen Hilfsorganisation im Gaza-Streifen getötet worden. Der Vorfall löste international scharfe Kritik aus. Israels Armee übernahm die Verantwortung für den Angriff und sprach von einer schrecklichen Verkettung von Fehlern.

World Central Kitchen hatte die Arbeit im Gaza-Streifen nach der Attacke zunächst nahezu vollständig eingestellt. Zur Wiederaufnahme der Projekte erklärte die Hilfsorganisation, man habe vor der Entscheidung gestanden, den Einsatz in einer der schlimmsten Hungerkrisen zu beenden oder die Arbeit fortzusetzen - wissend, dass Helfer und Zivilisten eingeschüchtert und getötet werden.

Die Arbeit von World Central Kitchen entsprach nach eigenen Angaben 62 Prozent der Hilfe internationaler Nichtregierungsorganisationen im Gaza-Streifen. 276 Lastwagen stünden bereit, um über den Grenzübergang bei Rafah in das Gebiet zu kommen. Dies entspreche fast acht Millionen Mahlzeiten. Die Hilfsorganisation betonte, dass sie trotz der Wiederaufnahme der Hilfe an der Forderung einer unabhängigen und internationalen Untersuchung des Angriffs auf ihre Beschäftigten festhalte.

Auslöser des jüngsten Nahost-Krieges war der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und weitere verschleppt wurden. Israel reagierte mit Luftangriffen und der Entsendung von Bodentruppen in den Gaza-Streifen, wo die Hamas die Regierung stellt. Nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms sind 1,1 Millionen Menschen in dem Gebiet von katastrophalem Hunger betroffen.